Beraterin Tanja Bendl erläutert die Höhe der
Rentenzahlung
Beraterin Tanja Bendl erläutert die Höhe der Rentenzahlung



Sachkompetent und freundlich

 

Verkehsgünstiger kann eine Behörde kaum liegen: Man steigt in Berlin aus dem U-Bahnhof Fehrbelliner Platz, und dort prangt schon das Logo der Deutschen Rentenversicherung. Zur Auskunfts- und Beratungsstelle, auch A+B-Stelle genannt, sind es nur ein paar Schritte, dann geht es mit dem Aufzug oder der Wendeltreppe in den ersten Stock. Die erste Überraschung: wie modern es hier ist! Um ein kreisrundes Sofa herum öffnet sich ein helles Großraumbüro mit viel Glas und Trennwänden, hinter denen sich die Beratungsbereiche befinden. Gedämpft sind Stimmen zu hören. 75 Beraterinnen und Berater stehen Versicherten kostenfrei und mit Neutralitätspflicht zur Verfügung, erklärt Alfred Verstegen, Leiter der Berliner A+B-Stelle. Viele Kunden haben Fragen wie diese: Werde ich im Alter meinen Lebensstandard halten können? Andere kommen, weil sie hier ihre Rente beantragen. Das ist keine Zusatzleistung, sondern Programm. „Niemand muss einen komplizierten Rentenantrag auf Papier ausfüllen. Unsere Beraterinnen und Berater befragen den Kunden ausführlich und füllen den elektronischen Rentenantrag aus. Das ist unkompliziert und stellt sicher, dass jeder auch das bekommt, was ihm zusteht“, sagt Alfred Verstegen. Dann bin ich dran. Denn auch ich habe ein Anliegen: Ich möchte mein Rentenkonto klären, also meine Versicherungszeiten auf den neuesten Stand bringen. „Ihr Konto ist bereits geklärt“, eröffnet mir Beraterin Tanja Bendl und verweist auf eine Pflichtaufforderung, der ich bereits vor vielen Jahren nachgekommen war. Dafür schlüsselt sie mir auf, wie hoch die Rente sein wird, die ich zum Ende der Regelarbeitszeit zu erwarten habe. Ob ich schon früher in Rente gehen könne, frage ich. „Ja“, so die Antwort. „Aber mit einem Abschlag.“
 

»Niemand muss einen Rentenantrag auf Papier ausfüllen.«

Alfred Verstegen, Leiter der Berliner A+B-Stelle, Deutsche Rentenversicherung Bund

Den Abschlag könne man durch Sonderzahlungen bis zum Rentenbeginn ausgleichen, erklärt Tanja Bendl. Diese Zahlungen könne man steuerlich anrechnen. „Und wenn Sie sich dann doch kurzfristig entscheiden, bis zum Ende Ihrer Regelarbeitszeit weiterzuarbeiten, haben Sie einen Zuschlag auf die Rente.“ Ich verlasse die Beraterin in nachdenklicher Stimmung. Die neuen Informationen erfordern Entscheidungen – zum Glück nicht sofort. Beraterin oder Berater in der Rentenversicherung – das ist ein anspruchsvoller Job. Bewerber müssen in der Regel ein Studium im Sozialversicherungsrecht absolviert und bereits einige Zeit in der Sachbearbeitung gearbeitet haben. Um die hohe Qualität der Beratungen zu sichern, führen zwei sogenannte Fachrechtstutorinnen regelmäßig Schulungen durch und nehmen an Beratungsgesprächen teil. Wie viele Menschen kommen in die A+B-Stelle am Fehrbelliner Platz? „Allein in dieser A+B-Stelle hatten wir im vergangenen Jahr etwa 100.000 Besucher“, bilanziert Alfred Verstegen nicht ohne Stolz. Trotz des starken Andrangs werden in Internetforen und Bewertungsportalen die Beratungen der A+B-Stellen hoch gelobt – und die Beraterinnen und Berater für ihre Sachkompetenz und ihre Freundlichkeit.
 

„Wo gibt es das noch?“

Zeit-Kolumnist Harald Martenstein erzählt von seinem Besuch in der Berliner Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung Bund


Herr Martenstein, Sie schrieben in Ihrer Kolumne, Ihr Besuch in der Berliner Auskunfts- und Beratungsstelle habe Sie zu Tränen gerührt. Wie kam es dazu?

Behördengänge und Versicherungsgespräche sind nicht immer angenehm. Ich scheue das. Aber bei der Rentenversicherung waren alle unglaublich freundlich und hilfsbereit, die Räume waren angenehm, ich würde da am liebsten jede Woche hingehen. Der Mitarbeiter, der meine Rentenunterlagen prüfte, stand auf meiner Seite. Er hat gesagt: „Moment, da ist möglicherweise etwas zu Unrecht zu Ihren Ungunsten entschieden worden, ich prüfe das noch mal.“ Ich selber hätte es nicht gemerkt. Es stellte sich am Ende heraus, dass die fragliche Entscheidung doch richtig war. Trotzdem, wo gibt es das noch?

Welches Anliegen hat Sie in die Auskunfts- und Beratungsstelle geführt?

Na, ich habe meine Rente beantragt! Eindrucksvoll: Ich habe ein Jahr in Frankreich gearbeitet und dort einen winzigen Rentenanspruch, 30 Euro oder so. Die gesamte Arbeit mit der Beantragung et cetera hat mir die deutsche Beratungsstelle abgenommen. Danke!

War das Ergebnis zufriedenstellend?

Ergebnis? 1.700 netto, wenn Sie’s genau wissen wollen. Als einigermaßen erfolgreicher Autor kommt man zurecht, schwer reich wird man nicht. Aber im Gegensatz zu anderen kann ich noch eine Weile weiterarbeiten und zahle auch weiter in die Rentenversicherung, damit es noch etwas mehr wird, ich mit 80 beruhigt verstummen und mir weiter meinen Lieblingswein leisten kann.

 

Suche nach der nächsten A+B-Stelle, Kontaktformular, Terminvereinbarung unter:
www.deutsche-rentenversicherung.de

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