Irmhild Vennschott stellt die richtigen Fragen.
Irmhild Vennschott stellt die richtigen Fragen.



Rente gibt's nach der großen Pause

 

Erst Englisch, dann Mathe – und nach der großen Pause gibt’s Rente! Rente? Richtig! Auch in der Schule gibt es Rente, und zwar als Unterrichtsfach mit echten Renten-Profis als Lehrern. Eine von ihnen ist Irmhild Venschott von der Deutschen Rentenversicherung Westfalen. Mit viel Fachwissen und noch mehr Herzblut und Enthusiasmus begeistert die 50-jährige Münsteranerin die jungen Leute für eine für sie bisher unbekannte Welt: Vorsorge fürs Alter! Alter? Für Venschotts Zielpublikum auf der anderen Seite des Pultes ist das Thema Alter noch ziemlich weit weg. Genau das lässt Venschott nicht gelten, wenn sie im Klassenraum vor den ganz Jungen dieser Gesellschaft steht: „Es ist wichtig, dass die junge Generation ganz früh weiß, was für sie richtig ist und wichtig wird in Sachen Altersvorsorge. Und da gilt: Je früher desto besser!“ Die Expertin bringt es damit auf den Punkt. Auch wenn am Anfang der Doppelstunde einige Kids noch nicht gleichermaßen Feuer und Flamme für das Thema sind wie die „Renten-Lehrerin“ selbst. Aber das ändert sich bereits in den ersten Minuten. Irmhild Venschott arbeitet mit einem kleinen Trick. Sie nimmt die jungen Menschen mit auf eine ganz persönliche Zeitreise: „Wie stellt ihr euch euer Leben mit 27 Jahren vor? Was macht ihr, wenn ihr 35 seid? Und wie wollt ihr mit 67 leben? Was wollt ihr dann machen, unternehmen, welche Wünsche habt ihr dann?“ Geschickt spannt sie zusammen mit den Jugendlichen einen Erlebnisbogen vom Heute in die weite Zukunft. In ihre Zukunft. „Und dann erkennen die Schülerinnen und Schüler ganz schnell für sich selbst, welche Bedürfnisse sie haben, was sie in Zukunft wollen und – ganz entscheidend – was dafür auch an materiellen Voraussetzungen nötig ist. Auch und gerade im Alter!“, erklärt Venschott. „Wenn ich mein reines Fachwissen herunterbeten würde, käme das bei den jungen Leuten gar nicht an. Da könnte ich noch so viel über Rente, Reha und Prävention erzählen.“ Wichtig ist, dass alles, was sie erzählt, sich an der konkreten Lebenssituation der jungen Leute orientiert. „Dann sind sie auch dabei, erkennen und lernen schnell.“ Gelernt hat Irmhild Venschott diese packende Art des Renten-Unterrichts in einer speziellen Fortbildung. Damals arbeitete sie bereits seit etlichen Jahren im Auskunftsund Beratungsdienst der Deutschen Rentenversicherung Westfalen. Seit 2011 tauscht sie nun regelmäßig ihr Büro in der Beratungsstelle in Münster gegen die Klassenzimmer der Schulen in der Region Westfalen.

Die Rentenblicker

Venschott gehört zum Team der „Rentenblicker“. Unter diesem Titel bietet die Deutsche Rentenversicherung bundesweit ein spezielles Informationsangebot für Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren an. Der Experten-Einsatz der „Rentenblicker“ ist übrigens an keine Schulform gebunden; sie kommen in Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen, Gymnasien und in Berufskollegs. Neben dem ExpertenEinsatz sowie klassischen Broschüren und Flyern gehört dazu auch ein an der Zielgruppe ausgerichtetes Internetangebot unter der Adresse www.rentenblicker.de. Genau über diese Homepage wird auch Lehrern und Schulen ein breites Info-Angebot offeriert. Das reicht von Hintergrundmaterial zur Vorbereitung des Unterrichts bis hin zu konkreten Unterrichtsmaterialien für die Klassen mit dem ganzen Themenspektrum der gesetzlichen Rentenversicherung. Und: Über die Homepage können die Schulen auch Experten wie Irmhild Venschott anfordern. Das Besuchsangebot im Unterricht umfasst eine Doppelstunde. Zwar kann man in diesem Rahmen gewiss nicht das gesamte Leistungsrecht im Detail umreißen. Aber darum geht es bei dem Schuleinsatz auch gar nicht. „Sensibilisieren und einen Grundstock an Informationen vermitteln, damit die Weichen richtig gestellt werden“, so sieht Venschott ihre Aufgabe. Für die Schüler wie auch für die Lehrer ist der Einsatz der externen Fachkräfte immer eine willkommene Abwechslung im Unterrichtsalltag. „Das wirkt sich dann in der Wissensvermittlung umso stärker aus“, berichtet die „Rentenblickerin“ über ihre durchweg positiven Erfahrungen.

 

Rekordzahl bei abschlagsfreier Rente mit 63

12.012 Versicherte beantragten 2017 bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Westfalen die „Rente für besonders langjährig Versicherte“, wie diese Rentenart offiziell heißt. Damit machte sie fast jede dritte (32,2 Prozent) bei der DRV Westfalen beantragte Altersrente aus. Die Möglichkeit zur abschlagsfreien Rente mit 63 war im Jahr 2014 eingeführt worden. Die Grundvoraussetzung für die Gewährung dieser Rentenart sind mindestens 45 Beitragsjahre in der Rentenversicherung. Im regionalen Vergleich führt der Landkreis Minden-Lübbecke die Statistik an: Dort macht der Anteil der Anträge auf abschlagsfreie Rente mit 63 genau 42,7 Prozent der Anträge für alle Altersrenten aus. Den geringsten Anteil hingegen verzeichnet mit 23 Prozent die Stadt Bottrop. Generell liegen die Antragszahlen in den ländlichen Regionen höher als in den Städten. Von der abschlagsfreien Rente mit 63 profitieren deutlich mehr Männer als Frauen: Von den 12.012 Anträgen stellten Frauen weniger als ein Viertel der Anträge (2.889).


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