Frau Neubauer, wie lange sind Sie schon Versichertenberaterin?
Im Oktober 1990 wurde ich auf Arbeit im Tagebau Zwenkau/Cospuden gefragt, ob ich Interesse an dem Ehrenamt als Knappschaftsälteste habe – zum damaligen Zeitpunkt hießen wir Versichertenberater noch so. Ohne genau zu wissen, was auf mich zukommt, habe ich sofort zugesagt. Im März 1991 erfolgte dann die Wahl als Knappschaftsälteste. Am 1. April 1991 habe ich angefangen.
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten digitalen Antrag, den E-Antrag?
Den ersten E-Antrag habe ich im April 2014 gemacht; und ich kann mich daran genau erinnern, da man doch etwas skeptisch und aufgeregt war. Zu diesem Zeitpunkt kam die Rente mit 63 Jahren, und diese war dann auch meine erste Rente mit E-Antrag. Fünf Jahre später durfte ich noch den Rentenantrag des Ehepartners machen, da alles so gut gelaufen war.

„Ohne genau zu wissen, was auf mich zukommt, habe ich sofort zugesagt.“
Gisela Neubauer, Versichertenberaterin, DRV KBS
Bei welchen Anträgen helfen Sie Versicherten am häufigsten?
Zu 90 Prozent nehme ich Hinterbliebenenrenten auf. Das kommt daher, dass ich mit zwei Beerdigungsunternehmen in Kontakt stehe. Für die Hinterbliebenen ist dies ein Service, der gerne angenommen wird, da ich zu ihnen ins Haus komme und auch Zeit für ein kurzes Gespräch habe.
Herr Kaufmann, warum haben Sie sich dazu entschieden, Versichertenberater zu werden?
Ein sehr engagierter Kollege unserer Gewerkschaft EVG aus meinem direkten Arbeitsumfeld, der bereits als Versichertenberater tätig war, hat mich damals auf die Tätigkeit aufmerksam gemacht. Da mich das Thema Altersvorsorge und Rente grundsätzlich interessiert und mir der Umgang mit Menschen Freude bereitet, habe ich mich dann entschieden, für das Amt zu kandidieren.

„Das Amt lässt einem die Freiheit, selbst zu bestimmen, wie viel Zeit man gerade aufbringen kann.“
Max Kaufmann, Versichertenberater, DRV KBS
Wie schaffen Sie es, Ihr Ehrenamt als Versichertenberater neben Ihrer Tätigkeit als Eisenbahner in Ihrem Alltag unterzubringen?
Das Amt lässt einem die Freiheit, selbst zu bestimmen, wie viel Zeit man gerade aufbringen kann und will und wie man sich diese selbst einteilt, sodass sich diesbezüglich keine Probleme ergeben.
Welche Tätigkeit der Versichertenberatung machen Sie besonders gerne?
Besonders mag ich die Themen, die auch unseren Versicherten am wichtigsten sind: die Beratung in Grundsatzangelegenheiten der Rentenversicherung: Wann kann ich abschlagsfrei in Rente gehen, wann mit Abschlägen? Die Versicherten sind froh und sehr dankbar, dass ich ihnen auf einfachem Wege Auskunft geben konnte.