Frank Dalbert, Dagmar Heinrich und Nora Seelisch (v.l.n. r.) vom mitteldeutschen Rentenversicherungsträger.
Frank Dalbert, Dagmar Heinrich und Nora Seelisch (v.l.n. r.) vom mitteldeutschen Rentenversicherungsträger.



Internationale Beratungstage

 

Natürlich lassen sich Fragen auch telefonisch oder schriftlich beantworten. Aber nicht immer oder nicht so gut. Deshalb führt die Rentenversicherung Internationale Beratungstage durch. Die deutsch-ungarischen Beratungstage fanden im Frühsommer 2017 in Deutschland und vom 10. bis 14. Oktober 2017 in Budapest und Pecs statt. Bereits seit 2006 treffen sich Fachleute von verschiedenen Rentenversicherungsträgern, um Rentenversicherte vor allem ungarischer Herkunft oder mit deutschen und ungarischen Versicherungszeiten zu ihren Rentenansprüchen zu beraten. Die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland ist seitens der Regionalträger die Verbindungsstelle zu Ungarn. Deshalb reisten Dagmar Heinrich, Nora Seelisch sowie Frank Dalbert aus dem Referat Ausland und Vertrag Thüringen in das Land, wo sie gemeinsam mit ihren Kollegen von der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Österreichischen Pensionsversicherungsanstalt Wien sowie dem ungarischen Rentenversicherungsträger ONYF Beratungen durchführten. Vier internationale Beratungsteams klärten beispielsweise rentenrechtliche Zeiten und Rentenansprüche, aber auch Fragen zur Altersvorsorge.

Stets über Neuregelungen informiert

Das trilaterale Angebot wurde sehr gut angenommen. Auch zur Rentenversicherung in Österreich gab es eine Reihe von Fragen. Vor allem durch die guten Planungen im Vorfeld der Reise konnten vor Ort 244 Personen beraten werden. Zusammen mit denen im Frühsommer wurden 2017 insgesamt 598 Beratungen durchgeführt. Seit der Einführung der internationalen Beratung im Jahr 2006 stehen damit bereits 8.859 deutsch-ungarische Beratungen auf der Haben-Seite. Zum Ende der Beratungstage finden regelmäßig Vorträge für die Mitarbeiter des ungarischen Trägers statt. Diesmal wurde das Thema „Flexirente“ aufgegriffen. Ziel war es, die ungarischen Kollegen über die Neuregelungen in Deutschland unter anderem zur Hinzuverdienstgrenze bei Rentnern, die vorzeitig in Rente gehen, zu informieren. Nora Seelisch übersetzte dabei die Präsentation für die Zuhörer aus Ungarn. Die nächsten deutsch-­ungarischen Beratungstage finden 2018 unter anderem in Györ statt. Hintergrund der Internationalen Beratungstage ist die zunehmende berufliche Mobilität der Bürger. Immer mehr Menschen arbeiten in verschiedenen Ländern und zahlen somit auch in unterschiedliche Rentenkassen ein. Das erhöht die Nachfragen sowohl zum nationalen als auch zum europäischen Koordinationsrecht.

Geheime Türen öffnen: Nora Seelisch übersetzt bei den deutsch-ungarischen Beratungstagen

„Fremde Sprachen sprechen ist so, als ob man geheime Türen öffnet“, sagt Nora Seelisch. Geboren ist die 41-Jährige in der Hauptstadt Ungarns, in Budapest. Dort lernte sie auch Englisch und Deutsch. Inzwischen lebt sie schon viele Jahre in Deutschland. Als sie 2008 aus familiären Gründen nach Erfurt kam, bot sich die Möglichkeit, bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland sowohl ihr sprachliches Können als auch ihr rentenrechtliches Know-how in dem Referat „Ausland und Vertrag“ einzubringen. Immerhin hatte sie nach ihrem Wirtschaftsstudium beim ungarischen Rentenversicherungsträger ONYF gearbeitet. Bei den deutsch-ungarischen Beratungstagen ist Nora Seelisch sowohl als Dolmetscherin als auch als Beraterin des mitteldeutschen Rentenversicherungsträgers tätig.

Solide finanziert: Die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland rechnet mit steigenden Einnahmen

„Die Rentenversicherung ist sehr solide finanziert“, verkündete der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland am 5. Dezember 2017 in Leipzig. Detlev Lehmann machte auf der Vertreterversammlung deutlich, dass sich die Gesamteinnahmen aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation weiterhin positiv entwickeln. Voraussichtlich würden 12,7 Milliarden Euro mehr eingenommen werden als 2016 – ein Plus von 4,5 Prozent. Auch der Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, Jork Beßler, zeigte sich zufrieden mit den Einnahmen. Die Einnahmen seines Hauses aus Pflichtbeiträgen hätten sich gegenüber den ersten zehn Monaten 2016 um 444 Millionen Euro erhöht. Die Ausgaben für die Rentenzahlungen seien um 1,1  Milliarden und die für die Leistungen zur Teilhabe um 2,8 Millionen Euro gestiegen. Jork Beßler berichtete zudem über den Rückgang der Antragszahlen. Von Januar bis Oktober 2017 wurden 91.650 Rentenanträge gestellt – sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Einen wesentlichen Grund sieht er in der Rente mit 63. Versicherte, die im vergangenen Jahr 65 Jahre geworden sind und regulär in Rente hätten gehen können, sind bereits Rentner.

Konzentriert: Die Mitglieder der Vertreterversammlung waren aufmerksame Zuhörer.

Haushalt beschlossen

Die Vertreterversammlung verabschiedete auch den Haushalt für 2018. Der Etat beträgt rund 29,6  Milliarden Euro. Größter Ausgabenposten sind mit rund 26,8 Milliarden Euro die Rentenzahlungen. Für Leistungen zur Teilhabe hat der mitteldeutsche Rentenversicherungsträger 419 Millionen Euro eingeplant, für die Verwaltungs- und Verfahrenskosten sind 305 Millionen Euro vorgesehen. Auf der Seite der Einnahmen wird u.a. mit Beiträgen in Höhe von etwa 12,4 Milliarden Euro sowie mit 6,3 Milliarden Euro an Zuschüssen aus Bundesmitteln und 8,6 Milliarden Euro aus dem Finanzverbund gerechnet.