„Ich bin froh, dass es weitergeht“

Nach meinem Schulabschluss vor über 20 Jahren ließ ich mich zur Erzieherin ausbilden. Ich hatte Freude daran, aber mit der Zeit merkte ich, dass mich der Beruf zunehmend an meine Grenzen bringt: Ich habe eine diagnostizierte Borderline-Störung, Symptome wie Depressionen, die in Abständen immer wiederkehren, machen mir zu schaffen. In solchen Phasen war die Arbeit mit Kindern sehr kräfteraubend. Ich gewann zunehmend den Eindruck, dass ich meinem Beruf nicht so gerecht werden konnte, wie ich es gerne wollte.

Für mich stellte sich darum die Frage, ob ich als Erzieherin dauerhaft gut aufgehoben bin. Als ich schließlich wegen meiner psychischen Erkrankung eine mehrmonatige Rehabilitation absolvierte, erklärte man mir, dass ich den Antrag auf die Maßnahme „Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben“ (LTA) stellen kann.Davon hatte ich nie gehört, dabei war es die Lösung für mein Problem. Es handelt sich dabei um eine berufliche Reha, die die ­Arbeits- und Berufs­tätigkeit von Menschen mit Krankheiten fördert, wenn sie in ihrem alten Job nicht mehr arbeiten können. Im Rahmen einer Arbeitserprobung wurden Tests durchgeführt. Deren Ergebnisse waren überraschend: Ich hatte mich in einem handwerklichen Beruf gesehen, doch weil ich zusätzlich zu meiner psychischen Erkrankung ein Halswirbelsäulensyndrom habe, das mit Nackenverspannungen einhergeht, kam das nicht infrage. Stattdessen schlug man mir eine Tätigkeit in einem Büro vor. Mit dieser Einschätzung habe ich zunächst gehadert, aber dann das Beste daraus gemacht.

Drei Monate später begann mein Reha-Vorbereitungstraining. Hier wurden verschiedene Lerntechniken aufgegriffen, und ich bekam erste Kniffe im IT-Bereich beigebracht. Und wer hätte das gedacht: Ich habe festgestellt, dass mir die Arbeit am Computer zunehmend Spaß macht! Jetzt kommt noch ein Vorbereitungslehrgang auf mich zu; und seit Januar läuft dann meine Umschulung zur Kauffrau für Büromanagement. Finanziert wird sie von der Deutschen Rentenversicherung, in den zwei Jahren werde ich Übergangsgeld bekommen. In dem gesamten Prozess fühlte ich mich gut aufgehoben und beraten. Jetzt bin ich froh, dass es weitergeht und freue mich auf die Umschulung und auf den Start in mein neues, zweites Berufsleben.

„Die Umschulung ist die perfekte Lösung für mich.“

Denise Imig (41),
ehe­malige Erzieherin