Rachida Barkok, gebürtige Marokkanerin, arbeitet seit 1991 in Frankfurt am Main.
Rachida Barkok, gebürtige Marokkanerin, arbeitet seit 1991 in Frankfurt am Main.



Vielfältige Lebensgeschichten

 

Mit Menschen aus 170 Nationen ist Frankfurt am Main eine Stadt der Vielfalt. Dementsprechend international setzt sich das Publikum der Auskunftsund Beratungsstelle (A+B-Stelle) der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Hessen in Frankfurt auf der Zeil zusammen. Von den Menschen, die dort eine persönliche Beratung suchen, haben geschätzte 50 Prozent Migrationshintergrund. Mit ihren vielfältigen, kostenfreien Beratungsangeboten steht die DRV Hessen den Versicherten, Rentnern und Arbeitgebern in allen Fragen zur gesetzlichen Rentenversicherung und Rehabilitation zur Seite und informiert zusätzlich neutral und unabhängig über Möglichkeiten der zusätzlichen Altersvorsorge – ob im persönlichen Gespräch, am Telefon oder online. Dabei bleibt der direkte Kontakt auch im digitalen Zeitalter die bevorzugte Art der Beratung, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund wissen den persönlichen Kontakt gerade bei Klärung komplexer Sachverhalte rund um Rente, Rehabilitation und zusätzlicher Altersvorsorge zu schätzen. Im Jahr 2016 gab es bei der DRV Hessen rund 280.000 persönliche Beratungen.

Familie Barkok ist angekommen

So vielfältig die Menschen sind, so vielfältig sind ihre Lebensgeschichten. Bei durchschnittlich 14 persönlichen Gesprächen pro Tag lernt eine Beraterin oder ein Berater die unterschiedlichsten Erwerbsbiografien kennen. Zum Beispiel die von Rachida Barkok. Die gebürtige Marokkanerin lebt und arbeitet seit 1991 im Rhein-Main-Gebiet, ihre beiden Kinder sind in Deutschland geboren. Sie ist stolz darauf, dass ihr Sohn studiert und ihre Tochter demnächst das Fachabitur machen wird. Rachida Barkoks Neffe, Aymen Barkok, spielt Fußball im Profikader von Eintracht Frankfurt: Die Familie ist hier angekommen.

Reha vor Rente

Rachida Barkok hat Fragen zu Reha und Rente und möchte sich beim persönlichen Beratungsgespräch nach dem frühestmöglichen Rentenbeginn erkundigen. Sie hat ihre aktuelle Renteninformation und ihren Versicherungsverlauf dabei. Berater Roger Eckardt wirft einen prüfenden Blick auf die Unterlagen. Was ihre Zeit in Deutschland betrifft, ist alles komplett. „Haben Sie nach Ihrem 17. Geburtstag in Marokko noch eine Schule besucht?“, will er wissen. Denn auchdiese Zeit zählt für die Rente. Roger Eckardt spricht langsam und deutlich, so kann Rachida Barkok alles gut verstehen. Bei gesundheitlichen Problemen rät er, zunächst eine Rehabilitation zu beantragen. „Erst Reha, dann Rente“, betont er und druckt einen Antrag aus. „Diesen Teil lassen Sie bitte vom Arzt Ihres Vertrauens ausfüllen und dann kommen Sie damit wieder zu mir. Den Rest machen wir gemeinsam, wenn Sie wollen“, erklärt Eckardt. Rachida Barkok nickt. „Es ist unser Job, zu helfen“, sagt der erfahrene Berater. Dass er sich einmal gar nicht verständlich machen konnte, das sei „ganz selten“ vorgekommen. In einem solchen Fall empfiehlt er, beim nächsten Termin jemanden mitzubringen, der übersetzen kann.

Roger Eckardt berät viele internationale Klienten.

Experten antworten

Immer mehr Erwerbsbiografien entstehen über Ländergrenzen hinweg. Deswegen beteiligt sich die DRV Hessen am Service „Internationale Sprechtage“ der gesetzlichen Rentenversicherung. Dabei beantworten Experten der Deutschen Rentenversicherung und der ausländischen Versicherungsträger vor Ort kostenfrei Fragen zum nationalen und internationalen Rentenrecht. Bei den Internationalen Beratungstagen der Deutschen Rentenversicherung Hessen 2017 mit den Ländern Griechenland, Mazedonien, Niederlande und Belgien sowie Ungarn nahmen insgesamt rund 1.400 Kunden die Gelegenheit wahr, sich in der A+B-Stelle Frankfurt umfassend über ihre Ansprüche zu informieren. 2018 stehen in Frankfurt die Türkei und die Slowakische Republik im Fokus.

Beratungsstellen in Hessen

Die A+B-Stelle in Frankfurt auf der Zeil ist eine von insgesamt zehn Auskunfts- und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung Hessen. In 18 hessischen Städten und Gemeinden finden außerdem regelmäßig Sprechtage statt, an denen Versicherte und Rentner sich ausführlich beraten lassen können. Für ein persönliches Beratungsgespräch ist es ratsam, vorher einen Termin FOTOS: DRV HESSEN zu vereinbaren. Das geht auch online.

Info: Internationale Sprechtage

In der A+B-Stelle Frankfurt, Zeil 53, sind vom 13. bis 15. März 2018 Internationale Beratungstage Türkei und am 5. und 6. Juni 2018 Internationale Beratungstage Slowakische Republik. Informationen hierzu sowie eine Übersichtskarte der hessischen A+B-Stellen und Sprechtagsorte gibt es auf der Internetseite der DRV Hessen unter dem Reiter „Services“. www.deutsche-rentenversicherung-hessen.de