Laura Horbach hilft bei allen Fragen rund um die Rente.
Laura Horbach hilft bei allen Fragen rund um die Rente.



Die ehrenamtlichen Helfer

 

Wie sind Sie dazu gekommen, Versichertenälteste zu werden, und seit wann üben Sie dieses Ehrenamt aus? 

Ich bin seit der letzten Wahlperiode (2018) als Versichertenälteste bei der Deutschen Rentenversicherung Saarland aktiv. Wir sind sozusagen die ehrenamtlichen Helfer der Rentenversicherung in der Nachbarschaft. Mein Stiefvater ist bereits seit über 20 Jahren als Versichertenältester tätig. Durch ihn bin ich schon in jungen Jahren mit diesem Ehrenamt in Berührung gekommen und fand es seit jeher spannend, Menschen den Zugang zu Behörden zu erleichtern und sie etwa bei der Rentenantragstellung zu unterstützen. Als dann in der letzten Wahlperiode weitere Versichertenälteste gesucht wurden, habe ich mich gemeldet. 

Wie können Versicherte mit Ihnen Kontakt aufnehmen? 

In der Regel erfolgt der Erstkontakt telefonisch, da auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung Saarland wie auch auf der Liste der Versichertenältesten, die den Versicherten zugesandt wird, unsere Adressen sowie Telefonnummern vermerkt sind. Darüber hinaus werden aber auch viele Versicherte durch Mundpropaganda auf uns aufmerksam.

Wie läuft ein Beratungsgespräch in der Regel ab? Welche Unterlagen werden benötigt?

Kleinere Fragen beispielsweise zum Ablauf der Rentenantragstellung und den benötigten Dokumenten kann ich oftmals bereits im Erstgespräch telefonisch beantworten. Bei einem Beratungsgespräch zum Renteneintritt bitte ich die Versicherten etwa zunächst, mir eine aktuelle Renteninformation zukommen zu lassen. Liegt diese nicht vor, kann sie in wenigen Schritten auch über das Onlinetool „Unterlagen anfordern“ auf der Website der Deutschen Rentenversicherung Saarland bestellt werden. Handelt es sich um komplexere Fragen, so erbitte ich mir etwas Zeit, um zu recherchieren und mich in die Thematik einzulesen. Da wir einige Themen jedoch nur am Rande streifen und nicht so tief in der Materie sind wie die Beschäftigten der Deutschen Rentenversicherung Saarland, empfehlen wir bei komplexeren Sachverhalten, Kontakt mit der Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung Saarland aufzunehmen.

 

„Ich finde es spannend, Menschen den Zugang zu Behörden zu erleichtern und sie etwa bei der Rentenantragstellung zu unterstützen.“

Laura Horbach,
ehrenamtliche Versichertenälteste, DRV Saarland

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit? 

Erst durch diese Tätigkeit habe ich mich intensiver mit dem Thema Rente im Allgemeinen auseinandergesetzt. Auch die Dankbarkeit der Versicherten, denen ich weiterhelfen konnte, macht diese Tätigkeit erstrebenswert. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Versicherter, der weder einen Telefon- noch einen Internetanschluss hatte. Stattdessen schrieb er mir Briefe und bat mich darin um einen Beratungstermin zur Rentenantragstellung. Nach mehreren Briefwechseln hatten wir einen Termin gefunden und konnten loslegen. Nachdem der Rentenantrag gestellt war, kam er noch einmal vorbei und brachte mir als kleines Dankeschön Blumen aus seinem Garten mit. Das hat mich sehr gerührt und gefreut. Viele Versicherte melden sich auch nach der Rentenantragstellung noch einmal bei mir und bedanken sich für die Hilfe. Solche Momente bleiben mir immer in guter Erinnerung und machen mein Ehrenamt zu etwas ganz Besonderem. Dabei wird mir immer wieder bewusst, dass ich mit meinem Ehrenamt einen wichtigen Beitrag zum Gelingen unseres Sozialstaats leiste und mein Engagement wertgeschätzt wird. 

Was sind die Herausforderungen?

Die Herausforderung besteht in erster Linie darin, mein Ehrenamt, meinen Beruf und auch mein Privatleben miteinander zu vereinbaren. Durch die Pandemie und die dadurch gestartete unkonventionellere Aufnahme der Anträge per Telefon, E-Mail und Post wurde das um einiges leichter. Auch die Versicherten profitierten hiervon, da sie nicht mehr längere Zeit auf einen Termin bei mir warten mussten und die Anträge sehr zügig nach Eingang der Unterlagen bearbeitet werden konnten.

Wie hat sich die Digitalisierung auf Ihre Tätigkeit als Versichertenälteste ausgewirkt? 

Der größte Vorteil der Digitalisierung zeigte sich während der Pandemie, da mit dem
E-Antrag bei der Antragsaufnahme keine Unterschrift des Versicherten mehr benötigt wurde. Dadurch konnten die Anträge per Telefon, Post oder E-Mail aufgenommen werden, was auch weiterhin von vielen Versicherten positiv angenommen wird.

Wie wird die Tätigkeit als Versichertenälteste in Zukunft aussehen? 

Ich hoffe, dass die Digitalisierung weiter voranschreitet und von den Versicherten verstärkt angenommen wird. Auch zeigte sich durch die Pandemie, dass eine Beratung vor Ort nicht immer zwingend notwendig ist, sondern die Online-Dienste und die Telefonberatung sehr gute Alternativen darstellen, die künftig noch ausgeweitet werden sollten. 

Ortssuche nach Versichertenältesten: www.t1p.de/Beratungsuchen

Online-Dienste der DRV:
www.deutsche-rentenversicherung.de > Reiter „Online-Dienste“