Faszien helfen dabei,
dass ein gesunder Körper
auch schwerste Belastungen schadlos übersteht.
Faszien helfen dabei, dass ein gesunder Körper auch schwerste Belastungen schadlos übersteht.



Faszination Faszien

Der menschliche Körper ist ein Faszinosum. Das wird den meisten erst bewusst, wenn etwas nicht mehr (so) funktioniert, wie es soll. In zunehmendem Alter beginnt dann oft eine Odyssee zwischen Ärzten, Krankenhäusern, Behandlern und Rehabilitationseinrichtungen. Die gesetzliche Rentenversicherung spielt dabei meist eine Rolle. Sie hat unter anderem die Aufgabe, Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen dabei zu helfen, wieder berufstätig zu sein oder zu werden.

Große Sprünge

Dass ein gesunder Körper Sprünge aus drei bis vier Metern Höhe und selbst extreme Belastungen wie Ski-Abfahrtsrennen mit Stoßbelastungen von bis zu 1.000 Kilogramm unbeschadet übersteht, liegt nicht zuletzt an den Faszien. Das myofasziale System steuert und stabilisiert den Körper und fängt Belastungen ab. Die Faszien selbst sind dabei wie die Fäden, die unsere Muskeln umhüllen und von Nervenbahnen gesteuert werden – eine hochpräzise Steuerungseinheit. Sie sind zwar nur ein Teil des gesamten hochkomplexen Bewegungsapparats des Menschen. Aber dieser Teil wurde zu lange übersehen oder geringgeschätzt. Myofasziale Behandlungsmethoden machen die Rehabilitandinnen und Rehabilitanden gesund oder wenigstens gesünder. In der Rehaklinik Lautergrund wird ihnen zusätzliches Wissen vermittelt. Sie lernen ihre sogenannten funktionellen kinetischen Ketten kennen und wie sie trainiert werden.

Wieder schmerzfrei laufen können

Davon profitierte auch die 43-jährige Eva Reiber (Name geändert). Sie hatte drei Wochen lang schlimmste Rückenschmerzen gehabt. Scheinbar nichts half, weder intensive Physiotherapie noch Schmerzmittel noch ein stationärer Krankenhausaufenthalt mit Kortisonstößen. „In die Sprechstunde kam sie in Trippelschritten, vor Schmerz gebeugt“, erinnert sich Oberarzt Dr. Frank Einwag. Sie berichtete von Rückenschmerzen und von einem Taubheitsgefühl bis hinunter in den linken Fuß. Dr. Einwag begann eine vorsichtige, aber gezielte myofasziale Behandlung der sogenannten vorderen Kette. An deren Ende lief Frau Reiber schmerzfrei, auch das Taubheitsgefühl war verschwunden. Nach all den Fehlschlägen zuvor war sie erstaunt – und glücklich. Es schloss sich ein Reha-Aufenthalt in der Klinik Lautergrund an. Die Therapeuten brachten ihr Kräftigungsübungen und Faszien Dehnungstechniken bei. Dabei lernte sie, wie sie ihr Bewegungssystem selbst im Lot halten kann, und braucht seitdem keine Behandlungen mehr. Solche Fälle begegnen Ärzten und Therapeuten in der Klinik Lautergrund immer wieder. Dabei sei die Behandlung kein Hexenwerk, so Dr. Einwag. Die funktionellen kinetischen Ketten müssten ganzheitlich betrachten werden. Zu oft würde dabei die Bedeutung der Faszien stark unterschätzt. „Das ging mir früher auch so“, gibt er zu. Vor seiner jetzigen Tätigkeit habe er 20 Jahre in Krankenhäusern operiert. Bei jeder Operation habe er – lehrbuchgemäß – Faszien durchtrennen und sie danach sorgsam wieder zusammenfügen müssen. Damit hatte es sich aber für ihn. „Mir wurde erst hier bewusst, wie groß die Bedeutung der Faszien tatsächlich ist. Sie steuern alle unsere Bewegungsabläufe.“

Porträt Dr. Frank Einwag

„Unser ganzheitlicher Ansatz sorgt dafür, dass den Patientinnen und Patienten so manche Operation erspart bleibt.“

Dr. Frank Einwag,
Oberarzt an der Rehaklinik Lautergrund

Auch die Psyche erholt sich

Bildlich gesprochen sorgen die faszialen Behandlungstechniken dafür, dass der Körper seine Balance, das Gleichgewicht der Gelenke und der Wirbelsäule wiederfindet. Behandlungserfolge stellen sich für die Patienten oft überraschend schnell ein. Dabei helfen auch Faszienrollen, Therabänder, Schlingentraining und Kletterwände. Zuweilen kommt auch die Neuroathletik aus dem Profisport zur Anwendung. Unterstützt wird die Therapie durch antientzündliche Ernährung, die zum Beispiel Zucker reduziert. „Auch wenn ich früher mein Geld mit Operationen verdient habe: Die Faszientherapie macht viele von ihnen überflüssig. Das ist gut – von den Kosten abgesehen bedeutet jede Operation ja auch ein Risiko“, so Dr.Einwag. Er weist auf einen weiteren Vorzug der Rehaklinik Lautergrund hin: Auch die Psyche erhole sich. „Manche nennen das fränkische Obermaintal auch Gottesgarten. Gerade Großstädter können sich hier wunderbar entstressen. Es gibt ein geradezu unglaubliches Freizeitangebot.“ Davon könnte auch Eva Reiber profitiert haben, die wieder ihre Frau im Beruf als Verwaltungsangestellte im Außendienst steht. „Neulich rief sie an“, schmunzelt Dr. Einwag zum Schluss, „sie hatte an einem 10-Kilometer-Lauf mit etlichen Höhenmetern teilgenommen. Selbst danach hatte sie keine Schmerzen.“

 

Mehr Informationen unter: www.rehakliniklautergrund.de