Frau Grenda, Sie gehen als „Rentenblicker“-Referentin der Deutschen
Rentenversicherung Hessen an die Schulen und machen junge Menschen fit in Sachen Altersvorsorge. Jugend und
Rente – geht das zusammen?
Mir ist es wichtig, dass junge Menschen auch schon zum Berufseinstieg an die Altersversorgung nach dem Erwerbsleben denken. In meinem Alltag als Beraterin der Deutschen Rentenversicherung Hessen höre ich oft Sätze wie „Hätte ich mal früher an die Rente gedacht“ oder „Hätte ich mal früher mit der zusätzlichen Altersvorsorge angefangen“, wenn
die Personen den Betrag der Rente sehen. Dem versuche ich mit dem „Rentenblicker“ entgegenzuwirken.
Wie kommt der Kontakt zwischen Schule und dem „Rentenblicker“-Service zustande?
Meist funktioniert der Kontakt über das Anfrageformular zum Referentenservice auf der Homepage www.rentenblicker.de. Die anfragende Person gibt hier die eigenen Kontaktdaten, den Namen der Schule und die Schulform an. Hilfreich sind auch Hinweise zur Klassengröße und zu gewünschten Lehrinhalten. Um
schließlich die Feinheiten zur Lehrveranstaltung zu klären, rufe ich die Kontaktperson an.
Wie läuft ein „Rentenblicker“-Termin ab?
Zu meiner Schulzeit hat mir reiner Frontalunterricht gar nicht gefallen. Die Veranstaltung basiert daher nicht nur auf einer Präsentation, sondern setzt sich aus offenen Fragestellungen, kurzen Teamarbeiten und der Arbeit mit Moderationskarten zusammen. Ich versuche, es möglichst interaktiv zu gestalten.
Um welche Inhalte geht es?
Am Anfang erkläre ich kurz die Entstehungsgeschichte der Sozialversicherung. Im Anschluss befassen wir uns mit der Gehaltsabrechnung: Welche Sozialversicherungszweige gibt es? Welcher Beitragssatz gehört zu welchem Sozialversicherungszweig? Zum Thema Rentenversicherung werden die Personenkreise und die Wertigkeit verschiedener rentenrechtlicher Zeiten durch Raten an der Moderationswand erarbeitet und anschließend zusammen richtiggestellt. Als Nächstes stelle ich die verschiedenen Möglichkeiten für den Rentenbeginn vor und wir verschaffen uns einen Überblick über die Rentenberechnung.
Spielt auch das Thema Altersvorsorge allgemein eine Rolle?
Ja, im dritten Abschnitt der Veranstaltung kümmern wir uns um die Altersvorsorge. Als Einstieg dient dabei das aktuelle Finanzierungssystem. Wir besprechen, welche Lebensrisiken durch Versicherungen abgedeckt sein sollten.
Weil wir als gesetzliche Rentenversicherung unabhängig und neutral beraten müssen, stelle ich die verschiedenen Altersvorsorgemöglichkeiten kurz vor. Eine individuelle Beratung muss an anderer Stelle eingeholt werden. Zum
Abschluss wird als Wiederholung des Gelernten ein kleines Quiz gespielt.
„Ich freue mich sehr, wenn die Teilnehmenden am Ende sagen, dass sie das Thema Altersvorsorge ernsthaft angehen möchten.“
Anna Grenda,
Beraterin und „Rentenblicker“-Referentin der Deutschen Rentenversicherung Hessen
Gibt es Fragen, die immer wieder gestellt werden?
Ja, jedes Mal tauchen zwei Fragestellungen auf: „Glauben Sie, dass es die gesetzliche Rente immer geben wird?“ Und: „Was nutzen Sie für Ihre eigene persönliche Altersvorsorge?“
Und was antworten Sie dann?
Jede Lebensplanung, jedes Bedürfnis ist individuell. Jeder hat eine andere Risikobereitschaft im Umgang mit Geld. Daher ist bei der Altersvorsorge eine individuelle Auswahl erforderlich. Eines steht jedoch außer Frage: Zusätzliche Altersvorsorge ist erforderlich. Mit dem Aufzeigen der Aufgaben und Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung versuche ich Akzeptanz für den Beitragssatz der Rentenversicherung hervorzurufen – bei einem Ausbildungsgehalt und dem ersten eigenen Geld zählt verständlicherweise jeder Euro.
Was nehmen Schülerinnen und Schüler bestenfalls aus der „Rentenblicker“-Veranstaltung mit?
Ich freue mich sehr, wenn die Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung sagen, dass ich zum Thema Altersvorsorge ein wenig Licht ins Dunkel gebracht habe und sie nun das Thema ernsthaft angehen möchten. Was ich den Schülerinnen
und Schülern vermittle, gilt natürlich für mich und jede Person: Die Lebensrisiken sollten abgesichert sein. Altersvorsorge wird aufgrund des demografischen Wandels immer wichtiger. Eigeninitiative ist von Anfang an gefragt.
Mehr zum „Rentenblicker“ unter: www.rentenblicker.de
