„Veränderung als Chance begreifen“

Hallo Frau Simon, noch mal ein herzliches Willkommen bei der DRV Oldenburg-Bremen. Seit Januar 2024 sind Sie unsere neue Geschäftsführerin.
Wie haben Sie die ersten Wochen erlebt?

Mir haben die ersten Wochen äußerst gut gefallen. Ich bin sehr gut aufgenommen worden. In Oldenburg und Bremen hatte ich bereits die Möglichkeit, mein Wort direkt an die Mitarbeitenden zu richten. Auch die Dienststellenleitungen der Auskunfts- und Beratungsstellen konnte ich bereits kennenlernen. Jede Woche versuche ich weitere Kennenlernbesuche einzuschieben, da mir der persönliche Austausch und eine gute Bestandsaufnahme der aktuellen Lage sehr wichtig sind. Gleichzeitig knüpfe ich auch Kontakte nach außen. Ich hatte bereits einige Videokonferenzen mit den anderen Geschäftsführern der Regionalträger, nächste Woche treffe ich unseren Arbeits- und Sozialminister in Hannover und Ende Februar nehme ich an der ersten Strategierunde der Deutschen Rentenversicherung Bund in Berlin teil.

Kaum zu glauben, aber nach über 130 Jahren Rentenversicherung in Oldenburg sind Sie die erste Frau an der Spitze unseres Rentenversicherungsträgers.
Haben Sie das in der Praxis gemerkt?

Ich freue mich generell, dass ich die Geschäftsführung übernehmen darf und unserem Haus nach innen und außen ein Gesicht gebe. Dass ich dabei noch als erste Geschäftsführerin eine historisch besondere Rolle einnehme, ehrt mich. In der Praxis müssen wir uns noch um die Anpassung der Satzung bemühen, nach der wir aktuell immer noch einen ‚Geschäftsführer‘ haben.

„Die DRV Oldenburg- Bremen muss sich der Zukunft stellen.“

Sarah Leona Simon, Geschäftsführerin der DRV Oldenburg-Bremen

Sie haben Rechtswissenschaften studiert. Wie war Ihr beruflicher Werdegang vor dem Schritt zur DRV?

Meine Berufstätigkeit hat bei der Bundesagentur für Arbeit in Münster begonnen. Im Anschluss war ich Rechtskoordinatorin beim Landkreis Friesland und 2009 begann ich bei der Künstlersozialkasse zu arbeiten, wo ich lange Jahre die Versichertenabteilung leitete und die Rolle der fachlichen Projektleiterin des EDV-Modernisierungsprojekts innehatte. Im Jahr 2020 wechselte ich innerhalb der Unfallversicherung Bund und Bahn und übernahm den Geschäftsbereich „Verwaltung, Recht und Regress“ und wurde stellvertretende Geschäftsführerin.

Was hat Sie an dem Posten als Geschäftsführerin bei der DRV Oldenburg-Bremen besonders gereizt?

Es handelt sich um eine vielfältige und verantwortungsvolle Position, die es ermöglicht, in enger Zusammenarbeit mit der Selbstverwaltung strategische Zukunftssicherung für einen bedeutenden regionalen Sozialversicherungsträger zu gestalten. Was will man mehr?

Die Organisation der Deutschen Rentenversicherung mit zwei Bundesträgern und 14 Regionalträgern ist für Außenstehende nicht immer nachvollziehbar. Worin sehen Sie die Stärken von Regionalträgern wie der DRV Oldenburg-Bremen?

Eine Stärke, die ich bereits feststellen konnte, sind unsere kurzen Abstimmungswege und unsere regionale Verbundenheit, die es uns ermöglicht, unseren gesetzlichen Auftrag im Fokus zu behalten und auf Veränderungen passgenau zu reagieren.

Welchen Herausforderungen wird sich die DRV Oldenburg-Bremen in den nächsten zehn Jahren stellen müssen?

Die DRV Oldenburg-Bremen muss sich der Zukunft stellen, die unter anderem vom doppelten demografischen Wandel, dem damit einhergehenden Fachkräftemangel, einem grundsätzlichen Wertewandel in der Gesellschaft, der zunehmenden Digitalisierungsnotwendigkeit und vielen anderen Faktoren, die wir aktuell noch gar nicht kennen, geprägt sein wird. Es wird für uns alle also eine herausfordernde und spannende Zeit!

Was macht die DRV Oldenburg-Bremen zu einem attraktiven Arbeitgeber?

Für mich persönlich liegen die Vorteile klar auf der Hand: Wir bieten einen zukunftssicheren Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst mit vielseitigen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, daneben eine besoldungs- und tarifgerechte Bezahlung. Hinzu kommen unsere flexiblen Arbeits- und Teilzeitmodelle, die besonders Familien entgegenkommen. Durch die Einführung des mobilen Arbeitens ermöglichen wir unseren Mitarbeitenden zusätzlich ein hohes Maß an Flexibilität, zum Beispiel zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie zur Reduzierung von Pendelzeiten.

Welchen Wunsch haben Sie für die Zukunft?

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir den Wind der Veränderung als Chance begreifen. Lassen Sie uns gemeinsam Windkrafträder statt Mauern errichten!