Ulrich Richter legt in diesem Jahr sein Amt als
Vorstandsmitglied nieder. Seine freie Zeit will er
dann nutzen, um mit seinem Hund Tine die
Umgebung zu erkunden.
Ulrich Richter legt in diesem Jahr sein Amt als Vorstandsmitglied nieder. Seine freie Zeit will er dann nutzen, um mit seinem Hund Tine die Umgebung zu erkunden.



„Es hat Spaß gemacht mitzuwirken“

Herr Richter, seit 1993 engagieren Sie sich in der Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland. Wie sind Sie dazu gekommen?

Ich bin gelernter Kfz-Schlosser und Berufskraftfahrer und habe als Busfahrer gearbeitet. Nach der Wende wurde ich in den Betriebsrat der HAVAG, der Halleschen Verkehrs-AG, gewählt. Durch die daraus resultierenden Kontakte zur Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr hat mich diese dann angesprochen, ob ich Interesse hätte, mich für ein Amt in der Selbstverwaltung zur Verfügung zu stellen.

Warum haben Sie sich dafür entschieden?

Ich finde das Thema Selbstverwaltung außerordentlich spannend und als Mitbestimmungsorgan unverzichtbar. Die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland verwaltet Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber und Versicherten in Milliardenhöhe. Ich finde es wichtig, dass auch diejenigen mitgestalten dürfen, die diese Beiträge einzahlen. Als Mitglied der Selbstverwaltung konnte ich direkt mitbestimmen, was mit den Geldern passiert. Das fand ich spannend.

Was kann Selbstverwaltung noch?

Die Mitglieder der Selbstverwaltung bringen noch einmal einen anderen Blick auf die Themen, aber auch ihre eigenen Erfahrungen mit ein. Das ist eine Bereicherung. In der Selbstverwaltung sind alle Bereiche vertreten – von der Busfahrerin bis hin zum Geschäftsführer.

Neben ihren beruflichen und privaten Verpflichtungen bringen Sie sich nun bereits seit fast 30 Jahren ehrenamtlich ein. Was hat Sie immer wieder angetrieben?

Zum einen natürlich die Verbundenheit mit dem Haus. Aber es hat auch einfach Spaß gemacht, an vielen Themen direkt mitzuwirken.

„Ich finde das Thema Selbstverwaltung außerordentlich spannend und als Mitbestimmungsorgan unverzichtbar.“

Ulrich Richter,
ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland

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Personen sind aktuell bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland ehrenamtlich tätig

Was waren die Höhepunkte Ihrer Tätigkeit?

Ein Meilenstein war natürlich die Fusion der drei Landesversicherungsanstalten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zugegeben, am Anfang waren wir davon nicht begeistert. Aber es ist uns meiner Meinung nach gut gelungen, die personellen und organisatorischen Fragen in dieser Zeit gut zu lösen. Ich erinnere mich aber auch gern an den Bau der Dienststelle in Halle und an den unserer Rehaklinik in Göhren. Bei beiden war ich bei der Grundsteinlegung dabei und konnte deren Entwicklung verfolgen.

Was raten sie den Ehrenamtlichen, die neu in die Selbstverwaltung kommen?

Ratschläge geben fällt mir schwer. Sie sollten sich bewusst sein, dass sie eine hohe Verantwortung im Interesse der Versicherten haben. Da hilft es, sich von Anfang an mit den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Von ihren Erfahrungen können sie für ihre Arbeit lernen. Gleichzeitig sollten sie die Gelegenheit nutzen und mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammenarbeiten. Sie sind die Fachleute und bei Fragen gute Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Wünschen würde ich mir von den neuen Ehrenamtlichen, dass sie sich für die Selbstverwaltung einsetzen und sie genau wie ich als ein hohes Gut schätzen.

Was wird auf die Kolleginnen und Kollegen zukommen?

Die Arbeitswelt der Zukunft wird uns vor ganz neue Herausforderungen stellen. Als alternierender Vorsitzender des Personal- und Organisationsausschusses beschäftigten mich vor allem Personalfragen. Ich denke, vor allem der Wettbewerb um Beschäftigte wird noch härter werden. Hier muss die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland weiterhin als attraktiver Arbeitgeber bestehen, um auch in Zukunft geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.

Für die Sozialwahlen 2023 wurden Sie nicht wieder aufgestellt. Was ist das für ein Gefühl nach fast 30 Jahren?

Da ich nun in Rente gehe, ist ein bisschen Wehmut natürlich dabei. Die Ehrenamtlichen in der Selbstverwaltung sind nicht nur Kolleginnen und Kollegen für mich. Es haben sich in den Jahren auch Freundschaften entwickelt. Aber auch das Vertrauen und die gute Zusammenarbeit mit dem Haus wird mir fehlen. Trotzdem freue ich mich natürlich auch auf die Zeit, die ich jetzt mehr zur Verfügung habe. Ein solches Ehrenamt funktioniert nur, wenn die Familie mitzieht. Deshalb freue ich mich darauf, endlich mehr Zeit für sie zu haben.

Was wollen Sie konkret mit Ihrer freien Zeit anfangen?

Wenn man in einem so alten Haus wohnt, wie ich es tue, gibt es immer etwas zu tun. Ich habe aber auch vier Enkel, für die ich da sein möchte. Außerdem plane ich, mit meiner Frau und meinem Hund Tine regelmäßig die nähere Umgebung zu erkunden. Darauf freue ich mich.

Mitmachen!

Interessierte, die sich bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland engagieren wollen, finden weiterführende Informationen in der Broschüre „Ehrenamtlich tätig als Versichertenältester“.

Hier geht’s zum Download: t1p.de/ehrenamtlich