Ehrenamt? Ehrensache!

Mit einer sinnvollen Aufgabe macht das Leben mehr Freude – insbesondere in der zweiten Lebenshälfte, wenn die Erwerbsarbeit langsam in den Hintergrund rückt.

Monika Maier (oben r.) und das Team vom Malteser Hilfsdienst Karlsruhe ermöglichen unter anderem unheilbar kranken Menschen ganz besondere Momente.
Darum sollten Sie diesen Artikel lesen:
  • Dieser Artikel zeigt, wie ehrenamtliches Engagement das Leben bereichern kann, sowohl für die Helfer als auch für die Menschen, denen sie helfen, und betont die Bedeutung von sozialer Verantwortung und einem aktiven Lebensstil im Alter.
Text: Imke Rosebrock
Prävention
Baden-Württemberg
01/2025

Bei Regen, Hitze, Sonnenschein – Monika Maier hält die Stellung, wenn sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom Malteser Sanitätsdienst im Einsatz ist, etwa bei einem Grönemeyer-Konzert oder anderen Veranstaltungen. Die Karlsruherin arbeitet hauptberuflich bei der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg (DRV BW) als Sachbearbeiterin im Bereich Rehabilitation. Viele Stunden ihrer Freizeit aber spendet sie der guten Sache: als Rettungssanitäterin oder auch mit Mischlingshündin Kimba im Besuchs- und Begleitdienst mit Hund des Malteser Hilfsdienst e. V. Karlsruhe. „Die Kinder sind groß und ich habe gezielt eine Aufgabe gesucht, die mich anders ausfüllt. Ich habe einfach Freude daran, helfen zu können“, sagt sie.

Auch Helmut Hellstern, ehemaliger Leiter des Regionalzentrums Schwäbisch Hall der DRV BW, ist mit seinen Mitte 60 ehrenamtlich aktiv, in der Lebenshilfe sowie im Betreuungsverein im Landkreis Schwäbisch Hall e. V. „Das mache ich schon seit vielen Jahren“, sagt er. Der freiwillige Einsatz, aber auch die stundenweise Weiterbeschäftigung für die DRV BW sorgen seit seinem Ruhestand für einen gleitenden Übergang ins Alter: „Man muss ja irgendwann darüber nachdenken, wie der Lebensabend aussehen soll, und ich wollte eine an die Lebensphasen angepasste Arbeit und keinen abrupten Bruch.“

„Ich habe einfach Freude daran, helfen zu können.

Monika Maier, Sachbearbeiterin bei der DRV BW und Rettungssanitäterin beim Malteser Hilfsdienst

Freiwillige Helfer gibt es viele

Mit ihrem freiwilligen Einsatz sind Monika Maier und Helmut Hellstern nicht allein: Fast jeder und jede zweite in Baden-Württemberg ist bürgerschaftlich und ehrenamtlich engagiert, so die Zahlen des Fünften Deutschen Freiwilligen surveys, das Land führt damit bundesweit das Ranking an. Insbesondere in der Altersgruppe 65 plus, so das Ergebnis, erfreut sich das Ehrenamt wachsender Beliebtheit.

Auch Gaby Dollak ist mit vollem Herzen dabei: Als eine von rund 120 ehrenamtlichen Versichertenberatenden der DRV BW berät die 68-jährige Rentnerin in ihrem heimischen Büro in der Nähe von Bruchsal die Menschen rund ums Thema Rente, nimmt Unterlagen entgegen und Anträge auf. „Ich kann meine Zeit völlig frei einteilen und vergebe die Termine eigenständig“, sagt Gaby Dollak. Früher in einem Maschinenbauunternehmen tätig und im Betriebsrat und der Schwerbehindertenvertretung engagiert, freut sie sich, dass sie den Menschen helfen kann, wenn es um Alters-, Hinterbliebenen- oder auch Erwerbsminderungsrenten geht. Etwas Vorwissen war also schon da, aber für ihre Tätigkeit als Beraterin besucht sie regelmäßig DRV-Schulungen. „Bei schwierigeren Sachverhalten kann ich natürlich auch immer unsere Ansprechpersonen bei der DRV fragen.“

Übrigens: Insgesamt wirken rund 300 Ehrenamtliche in den unterschiedlichsten Bereichen der DRV BW zum Wohle der Versicherten und gestalten die Arbeit des gesetzlichen Rentenversicherungsträgers maßgeblich mit. Denn als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit demokratischer Selbstverwaltung haben in der DRV BW gewählte Repräsentanten aus dem Kreis der Versicherten, Rentenbeziehenden oder auch Arbeitgeberschaft ein Mitspracherecht – etwa im Vorstand, in der Vertreterversammlung, der Beratung oder wenn in den Widerspruchsausschüssen über strittige Einzelfallentscheidungen verhandelt wird. Die Beitragszahlenden als Mitbestimmende eben. Für Beraterin Gaby Dollak aber ist ihre Tätigkeit vor allem persönlich sehr erfüllend: „Wenn man einer jungen Witwe mit drei kleinen Kindern beim Antrag auf Hinterbliebenenrente helfen kann, vor Ort und ganz unbürokratisch, dann ist das schon ein schönes Gefühl.“

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