Zwischen Tradition und Wandel
Die Deutsche Rentenversicherung Rheinland wird 135 Jahre alt. Ein guter Anlass für einen Rückblick.

- Der Artikel beleuchtet die 135-jährige Geschichte der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, von ihren bescheidenen Anfängen im Jahr 1890 bis hin zu ihrer heutigen Rolle als verlässliche Institution, die sich an gesellschaftliche Veränderungen angepasst hat.
Mit dem Erlass der preußischen Regierung fiel am 17. März 1890 der Startschuss für die „Invaliditäts- und Altersversicherungsanstalt Rheinprovinz“. Seit dem Jahr 1900 schrieb sie unter dem Namen Landesversicherungsanstalt (LVA) Rheinprovinz deutsche Sozialgeschichte. Das Zuständigkeitsgebiet der Rentenversicherung mit Sitz an der Königsallee 71 in Düsseldorf reichte anfangs vom Niederrhein bis an die Saar und umfasste die Regierungsbezirke Düsseldorf, Aachen, Köln, Koblenz und Trier.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es auf die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf abgeschmolzen, die auch heute noch das Zuständigkeitsgebiet bilden. Die rheinische LVA war bis in die 1990er-Jahre der größte deutsche Träger der Arbeiterrentenversicherung. Seitdem sich die gesamte Deutsche Rentenversicherung im Jahr 2005 neu organisiert hat, firmiert die „LVA Rheinprovinz“ unter dem Namen Deutsche Rentenversicherung Rheinland.
Vieles hat sich seit ihren Anfängen verändert: Ende 1891 kümmerten sich ganze 43 Mitarbeiter um die Rente für Arbeiter über 70 Jahren – denn nur diese konnten ein Altersruhegeld beanspruchen. Das betrug im Durchschnitt rund zehn Goldmark im Monat. Heute hat der Düsseldorfer Träger rund 3.600 Beschäftigte. Er zahlt rund 1,31 Millionen Renten. Auskunft und Beratung rund um Rente und Rehabilitation gibt es sowohl in zwölf dezentralen Service-Zentren in der Region an Rhein und Ruhr als auch bei 82 Versichertenältesten.
Für die medizinische und berufliche Rehabilitation der Versicherten betreibt die Deutsche Rentenversicherung Rheinland fünf Rehabilitationskliniken und zwei Berufsförderungswerke. An einer sechsten Klinik ist sie als Gesellschafter beteiligt. Mit 23,8 Milliarden Euro verfügt der rheinische Rentenversicherer über den zweitgrößten Haushalt im Land Nordrhein-Westfalen, nach dem Land selbst.
Versicherte entscheiden selbst
Vieles hat sich seit den Anfangsjahren verändert. Doch eines ist gleich geblieben. Auch heute noch regieren Versicherte und Arbeitgeber ihren Rentenversicherungsträger selbst. In den beiden Gremien dieser Selbstverwaltung, der Vertreterversammlung und dem Vorstand, treffen sie alle wesentlichen Entscheidungen. Die Selbstverwaltung stellt damit auch heute noch ein Stück gelebter Demokratie in der Rentenversicherung dar.
Die gesetzliche Rentenversicherung hat zwei Weltkriege, Inflation und Wirtschaftskrisen überstanden. Sie hat nach dem Zweiten Weltkrieg Millionen von Flüchtlingen und Aussiedlern eingegliedert und nach der deutschen Einheit rund vier Millionen Rentnerinnen und Rentner aus der DDR integriert, immer getreu dem Wahlspruch: „Wir sichern Generationen“. Dabei hat sie sich stets an sich verändernde demografische, soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen angepasst. So wird sie es auch in Zukunft halten – und damit für die Menschen in unserem Land eine verlässliche Säule ihrer Alterssicherung bleiben.