Strategie mit fünf Zielen
Die Deutsche Rentenversicherung Bund hat den Pfad hin zur Treibhausgasneutralität eingeschlagen. Ihre Nachhaltigkeitsstrategie umfasst aber noch mehr.

Lesen Sie diesen Artikel, um zu erfahren, wie die Deutsche Rentenversicherung Bund mit einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie ökologische und soziale Verantwortung übernimmt – und welche konkreten Maßnahmen bereits jetzt zur Treibhausgasneutralität und zur Ressourcenschonung beitragen.
Im Reha-Zentrum Seehof, gelegen in Teltow am südwestlichen Stadtrand von Berlin, spielt Licht eine wichtige Rolle: Eine gläserne Fassade verwandelt den Eingangsbereich in eine sonnendurchflutete Oase. Das Hallenbad verfügt über raumhohe Fenster. Auf der Terrasse können Rehabilitanden entspannen, umrahmt von Gräsern und Olivenbäumen. Im lichtdurchfluteten Restaurant werden frische Speisen serviert.
Seit vergangenem Jahr muss sich hier niemand mehr am Buffet anstellen. Stattdessen werden Bestellungen aufgenommen. Das hat seinen besonderen Grund: „Durch die Umstellung von Buffet auf Bestellung konnten wir das Aufkommen von Müll und Lebensmittelresten im Haus von etwa zehn Kilogramm pro Belegungstag auf sechs bis sieben Kilogramm reduzieren“, erläutert Dr. Anna Welz, Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagements bei der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund).

Das Reha-Zentrum Seehof ist eine der Kliniken der DRV Bund. Die Müllreduktion ist nur eine, beispielhaft sichtbare Maßnahme von sehr vielen, die den Ressourcenverbrauch im Gebäude senken sollen – bis hin zur CO2-Neutralität. Dabei fungiert Seehof als Pilotprojekt: Das Reha-Zentrum ist einer von drei Standorten der DRV Bund, die an der Pilotierung der Einführung des europäischen Umweltmanagementsystems EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) teilnehmen.

„Soziale Nachhaltigkeit ist nicht von Klimaschutz zu trennen.“
Dr. Anna Welz,
Leiterin Nachhaltigkeitsmanagement bei der Deutschen Rentenversicherung Bund
Unter Nachhaltigkeit versteht die DRV Bund aber viel mehr als CO2-Neutralität. Im Jahr 2021 wurden zunächst drei Nachhaltigkeitsziele festgeschrieben: „1. Wir sind treibhausgasneutral. 2. Wir reduzieren unseren Ressourcenverbrauch. 3. Wir beschaffen nachhaltig.“ Im Jahr 2023 kamen zwei weitere Ziele dazu: „4. Wir sichern Erwerbsfähigkeit. 5. Wir sind eine sichere, soziale und sinnstiftende Arbeitgeberin.“ Mit den beiden sozialen Zielen ergänzt die DRV Bund ihre bisherigen Nachhaltigkeitsbemühungen und nimmt damit auch die sozialen Aspekte in ihre Nachhaltigkeitsstrategie mit auf.
Verlässlicher Partner
Die Nachhaltigkeitsstrategie mit fünf Zielen gilt für das gesamte Unternehmen, mithin für über 27.000 Mitarbeitende an Standorten in Berlin, Brandenburg an der Havel, Gera, Stralsund und Würzburg sowie für die eigenen Rehazentren deutschlandweit. Die DRV Bund kann somit einen substanziellen Beitrag zur Schonung ökologischer Ressourcen und zum Klimaschutz leisten. Zur sozialen Verantwortung gehört ebenso, für Gesundheit und soziale Sicherheit einzustehen. Die DRV Bund will ein verlässlicher Partner sein, auch, um das Vertrauen in das Sozialsystem zu stärken.
Bereits jetzt setzt die DRV Bund wichtige Maßnahmen der Nachhaltigkeit um – etwa im Bereich Personal. Dazu zählen die Betriebliche Sozialberatung und die Psychologische Kurzzeitintervention als Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ebenso wie ein Diversity Management. Soziale Nachhaltigkeit sei nicht von Klimaschutz zu trennen, findet auch Anna Welz. „Es geht um unser aller lebenswerte Zukunft. Dafür müssen wir soziale, ökonomische und ökologische Aspekte miteinander in Einklang bringen. Wirtschaft und Umwelt müssen Hand in Hand gehen.“
Noch vor dem Jahr 2045, für das die Bundesrepublik die Treibhausgasneutralität anvisiert hat, will die DRV Bund dieses Ziel erreicht haben. Bei der praktischen Umsetzung hilft das europäische Umweltmanagementsystem EMAS, ein Gütesiegel der Europäischen Union. Es sorgt zum einen dafür, dass Unternehmen Ressourcen intelligent und rechtssicher einsparen, zum anderen belegt EMAS, dass die geprüfte Organisation ihre Ziele auch wirklich anstrebt. EMAS-geprüfte Unternehmen verpflichten sich dazu, eine öffentliche Umwelterklärung abzugeben. In Deutschland nutzen bereits rund 1.200 Unternehmen EMAS.


Der Aufbau und die Implementierung des Systems dauern von der ersten Ist-Aufnahme bis zur externen Prüfung etwa ein Jahr. Dann werden Unternehmen mit dem EMAS-Logo ausgezeichnet. Dieser Prozess ist bei der DRV Bund an zwei Projekten abgeschlossen: am Verwaltungsstandort Stralsund und am Verwaltungsgebäude in der Wallenbergstraße in Berlin. Diese Verwaltungsgebäude sind nach EMAS validiert, die Umwelterklärung ist auf der Website einsehbar. Im Reha-Zentrum Seehof in Teltow ist die Implementierung bereits abgeschlossen, die Validierung wird voraussichtlich bis zum Jahr 2026 durchgeführt.
„Die drei Projekte bilden die Vorhut für die Validierung des gesamten Unternehmens DRV Bund“, erklärt Anna Welz. Die Weichen sind bereits gestellt: Unter anderem mit LED-Beleuchtung und der Umstellung auf Ökostrom konnte die DRV Bund ihre CO2-Emissionen im Vergleich zu 2019 bereits um mehr als die Hälfte reduzieren. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch wurde mehr als verdoppelt, von 14 Prozent auf über 30 Prozent. Die EMAS-Prüfung umfasst neben Stromversorgung, Wärme und Kälte noch viele andere umweltrelevante Aspekte wie biologische Vielfalt, Ressourcen, Trink- und Abwasser. Die Abfallreduktion im Reha-Zentrum Seehof geht ebenfalls auf die Implementierung von
EMAS zurück.
Ein im Januar gegründetes Energie- und Umweltdezernat übernimmt die Erfahrungen aus den Pilotprojekten und führt das Umweltmanagementsystem EMAS an allen Standorten und Rehazentren der DRV Bund ein. Die große Umstellung hin zur Treibhausgasneutralität – sie hat begonnen.
Die 5 Nachhaltigkeitsziele der DRV Bund
1. Wir sind treibhausgasneutral.
2. Wir reduzieren unseren Ressourcenverbrauch.
3. Wir beschaffen nachhaltig.
4. Wir sichern Erwerbsfähigkeit.
5. Wir sind eine sichere, soziale und sinnstiftende Arbeitgeberin.
Info
Die Klinikgruppe der Deutschen Rentenversicherung Bund ist seit diesem Jahr Mitglied bei „United Against Waste“. Ziel der Initiative ist, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren und alle Beteiligten für einen sorgfältigen und respektvollen Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren.
Informationen zur Nachhaltigkeitsstrategie der DRV Bund:
t1p.de/DRV-Nachhaltigkeit