Aufbruch in eine neue Zeit

In den kommenden zehn Jahren werden viele Rehakliniken der Deutschen Rentenversicherung Bund neu gebaut oder saniert: nachhaltig, wirtschaftlich und nach Grundsätzen der „Heilenden Architektur“.

Geplante Architektur der neuen Klinik Hellbachtal.
Darum sollten Sie diesen Artikel lesen:
  • Wenn Sie sich für nachhaltige Architektur, die Zukunft der Rehabilitationskliniken und innovative Bauprojekte interessieren. Der Artikel zeigt, wie die Deutsche Rentenversicherung Bund ihre Kliniken modernisiert, um CO2-neutral und energieeffizient zu werden.
Text: Mirko Heinemann
Reha
01/2025

Die Rehaklinik Hellbachtal liegt am südlichen Ortsrand von Mölln, in der waldund seenreichen Landschaft der Lauenburgischen Seenplatte. Wer zur Rehabilitation herkommt, profitiert von der sauberen Luft, der idyllischen Umgebung und den Annehmlichkeiten eines Kneippkurortes. Gemeinsam mit der auf der anderen Seite der Kleinstadt gelegenen Klinik Föhrenkamp bildet die Klinik das Reha-Zentrum Mölln.

Beide Kliniken sind beliebt. Doch die Klinik Föhrenkamp wurde im Jahr 1968 eröffnet, die Klinik Hellbachtal zehn Jahre später. Trotz mehrfacher Modernisierung müssen die Gebäude an energetische und nachhaltige Anforderungen anpasst werden, um den CO2-Verbrauch zu reduzieren.

Deshalb hat die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV Bund) als Träger beschlossen, die beiden Kliniken durch einen Neubau zu ersetzen. Das neue Gebäude wird ein Leuchtturmprojekt sein: die erste Großinvestition der DRV Bund in eine neue, nachhaltige und wohngesunde Generation von Klinikbauten. Die neue Klinik wird eines der größten Holzmodulgebäude in Deutschland sein, nachhaltig erbaut und recycelbar. Die innovative Heizung besteht aus einer Sole-Wasser-Wärmepume und einem Eisspeicher. Bereits im Jahr 2030 soll die Klinik die von der DRV Bund angestrebte CO2- Neutralität erreichen. „Die neue Klinik Hellbachtal ist eine Vorreiterin in Sachen Wirt-schaftlichkeit, CO2-Neutralität, Bauweise und Energieversorgung“, erklärt Jens Urlichs, Abteilungsleiter Immobilien der DRV Bund.

... und es geht weiter

Auch am Naturpark Kyffhäuser ist der Startschuss für die Modernisierung gefallen. Das Reha-Zentrum Bad Frankenhausen wird in den nächsten Jahren nach modernsten Standards saniert, das nachhaltige Bauen und die Heilende Architektur stehen im Mittelpunkt der Maß-nahmen.

Geplantes Design eines modernen Zimmers der Rehaklinik.
Geplantes Design einer modernen Sitzecke der Rehaklinik.

„Im Zentrum aller Baumaßnahmen steht der Mensch.“

Jens Urlichs, Abteilungsleiter Immobilien, DRV Bund

Das Ziel lautet: CO2-Neutralität

Und das ist nur der Auftakt: Viele der 28 Rehazentren der Deutschen Rentenversicherung Bund werden in den kommenden Jahren saniert oder modernisiert. Die notwendigen Investitionen wurden 2020 in einem Masterplan festgelegt, der nun schrittweise umgesetzt wird. Denn das Durchschnittsalter der Reha-Immobilien beträgt über 40 Jahre. Dazu kommen hohe Instandhaltungskosten und ein niedriger energetischer Standard. Mit den neuen Strukturen werden auch die Betriebsprozesse verbessert. Jede Klinik wurde zusammen mit ihrem Umfeld in den Blick genommen. Um die passende Anlagentechnik bestimmen zu können, wurden für die einzelnen Klinikstandorte Energiestudien beauftragt mit dem Ziel, Energie- und Ressourcenverbrauch zu senken und letztlich CO2-Neutralität zu erreichen.

Neben nachhaltigen Baumaterialien und Treibhausgasneutralität im Betrieb wird ein starkes Augenmerk auf Erkenntnisse der „Heilenden Architektur“ gelegt. Dahinter stehen neueste neurowissenschaftliche und umweltpsychologische Forschungen. Demnach wird der Heilungsprozess durch die Sinneswahrnehmungen wie Geräusche, Gerüche, Farben sowie die Optik und Haptik von Materialien beeinflusst. Für das Wohlbefinden spielt auch eine einfache Orientierung im Gebäude eine wichtige Rolle.

„Heilende Architektur wird durch austarierte Lichtverhältnisse und Sichtbeziehungen unterstützt“, erläutert Jens Urlichs, der selbst Architekt ist. „Bei den Materialien und bei den Farben geht es vor allem um warme Töne. Wichtig auch: Wie kriegen wir die Natur in das Gebäude hinein, damit der Mensch sich wohlfühlt?“ Der soziale Austausch wird mit Bibliotheken, Treffpunkten sowie Sitzecken gefördert. „Im Zentrum aller Baumaßnahmen steht der Mensch“, ergänzt Urlichs. Rehabilitanden sollen gestärkt in den Alltag und in ihr berufliches Umfeld zurückkehren können.

Diese Vorgaben spiegeln sich im Neubau der Rehaklinik Hellbachtal wider. Das Gebäude entspricht höchsten architektonischen und ästhetischen Standards. „Die Fassade ist zu 75 Prozent in Holz ausgebildet, um die Konstruktion sicht- und begreifbar zu gestalten“, erklärt Jens Urlichs. Die Balkone sind durch Pflanzkästen zur Selbstgestaltung für die Rehabilitanden getrennt. Die offenen Dachflächen werden großen Dachgärten Raum bieten.

Die Fertigstellung ist für Ende 2027 angestrebt. Sobald die neue Klinik vollständig in Betrieb gegangen ist, sollen die alten Gebäude stillgelegt und demontiert werden.

Mehr über die Kliniken des Reha-Zentrums Mölln:
www.reha-klinikhellbachtal.de
www.reha-klinikfoehrenkamp.de

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