Im Namen der Väter
André Zachau und Daniel Büning sind die Gesichter des Väternetzwerks in der DRV Bund. Ihre Themen reichen weit über die Vaterschaft hinaus.

Sie erfahren, wie ein engagiertes Väternetzwerk bei der Deutschen Rentenversicherung Bund neue Wege für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aufzeigt. Lassen Sie sich inspirieren von praxisnahen Ideen, die auch Ihre Arbeits- und Lebensbalance bereichern können.
Es ist nun vier Jahre her, dass bei der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund) ein Väternetzwerk ins Leben gerufen wurde. Mit Leben gefüllt haben es dann André Zachau und Daniel Büning, beide Angestellte bei der DRV Bund in Berlin. Die beiden kannten sich bereits von der Arbeit. Sie waren beide Väter, und beide interessierten sich für Themen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das Netzwerk wurde durch Dr. Stephan Fasshauer als Schirmherr unterstützt, der bis vor Kurzem Direktor bei der DRV Bund war.
Heute gehören dem Väternetzwerk der DRV Bund etwa 100 Menschen an, die meisten sind oder werden bald Väter. Viele treibt das Bedürfnis, gleichberechtigt am Familienleben teilhaben zu können und früh eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen. Das ist mit der gesetzlichen Einführung von Elternzeit und Elterngeld 2007 einfacher geworden.
Und wird zunehmend genutzt: Das Statistische Bundesamt verzeichnet zwischen 2007 und 2022 einen stetigen Anstieg der Eltern in Elternzeit. Der Anteil der Mütter in Elternzeit ist zwar deutlich größer, aber bei den Vätern zeigt sich der Anstieg deutlicher: Die Quote verdoppelte sich, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als bei den Müttern.
Auch der Zeitgeist hat sich verändert: Bei seiner ersten Tochter war bei André Zachau eine eigene Elternzeit nicht angezeigt. Bei seiner zweiten Tochter war das anders. Die Elternzeit wurde unproblematisch ermöglicht. Die Zeit möchte er nicht missen: „Ich konnte in der Kita die Eingewöhnung miterleben und habe eine enge Verbindung zu meinem Kind entwickelt.“ So konnte es mit beiden Elternteilen wichtige Zeit verbringen. „Das Wir-Gefühl in der Familie wurde gestärkt“, resümiert Zachau.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie – das Thema reicht weit darüber hinaus. André Zachau, der sich für krebskranke Kinder engagiert, kennt Eltern, die neben dem Job ein schwerkrankes Kind zu Hause betreuen müssen. Als Arbeitgeber so etwas möglich zu machen, zählt zum Anspruch der Vereinbarkeit dazu. Wie auch die Pflege von älteren Angehörigen zu Hause. Und das mache die DRV Bund besser als viele andere, finden Zachau und Büning. „Es ist kein Wunder, dass viele Fachkräfte gern in unser Unternehmen wechseln“, so André Zachau.
Die DRV Bund wurde bereits 1999 als erster öffentlicher Arbeitgeber mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet. Sie baut ihre familienfreundlichen Angebote stetig aus. Um Vielfalt zu stärken, hat die DRV Bund ein Diversity Management als Teil des Bereichs Personal- und Führungskräfteentwicklung eingeführt. „Unser Ziel ist es, Chancengleichheit zu ermöglichen. Und das gilt natürlich auch für Väter“, erklärt Stefan Fuerst, Leiter des Diversity Managements.
Zachau, heute 55, und Büning, 53 Jahre alt, führen auch Beratungsgespräche mit anderen Vätern zu Themen rund um Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Natürlich nur in den Grenzen, die ihnen als Kollegen zustehen: „Braucht jemand rechtliche Beratung oder konkrete Hilfe, vermitteln wir an andere Stellen, etwa die Betriebliche Sozialberatung im Haus“, so Büning. Alle sechs Wochen gibt es in der Mittagspause einen sogenannten Open Talk über Skype.
So wurden Zachau und Büning nach und nach zu bekannten Gesichtern in der DRV Bund: Auf der Personalversammlung Ende Juni 2025 warben die beiden wieder einmal für das Väternetzwerk, auffällig gekleidet und deutlich sichtbar.
Frau fürs Ganze

Technik soll eine Männerdomäne sein? Das hat Katja Wolter, Fachexpertin für technisches Facility Management bei der DRV Bund, nie verstanden.
Dass Technik eine Männerdomäne sein soll, hat sie nie verstanden. Schon während des Studiums an der Technischen Universität fiel ihr auf, wie wenige Frauen sich für Bauingenieurwesen entscheiden. „Dabei können Frauen doch nicht schlechter rechnen als Männer“, sagt Katja Wolter heute und lacht. Warum Mathematik, Ingenieurwissenschaften und Technik – gern als „MINT“-Fächer zusammengefasst – oft männlich geprägt sind, bleibt für sie ein Rätsel.
Sie selbst hat auf Baustellen gearbeitet – und sich immer fair behandelt gefühlt. „Vielleicht hatte ich Glück, aber ich wurde nie anders oder in negativer Weise angesprochen, weil ich eine Frau bin“, betont sie. Nach dem Studium sammelte sie in großen Immobilienunternehmen umfassende Erfahrungen im Gebäudemanagement – von der Technik bis zum kaufmännischen Bereich. Heute ist sie 45 Jahre alt und eine „Frau fürs Ganze“.
Als stellvertretende Dezernatsleiterin im Integrierten Gebäudemanagement der DRV Bund sorgt sie gemeinsam mit einem erfahrenen Team aus Objektleitern, Betriebsingenieurinnen und -ingenieuren, Meisterinnen und Meistern sowie Handwerkerinnen und Handwerkern für die Bewirtschaftung aller eigenen und gemieteten Immobilien.
Rund eine Million Quadratmeter Gebäudefläche hat das Team dabei im Blick – darunter auch ein Heizkraftwerk und ein Rechenzentrum. Neben der Technik gehören Aufgaben wie die Kasinobewirtschaftung dazu, für die ihre Kollegin Bogumila Wodzynska als Fachexpertin für das infrastrukturelle Facility Management zuständig ist.
Die Aufgaben des technischen Facility Managements sind vielfältig: Elektrotechnik, Heizung, Klima- und Sanitäranlagen gehören ebenso dazu wie Instandhaltung und Betriebssicherheit. Damit alles reibungslos funktioniert, ist Teamarbeit gefragt – in einer Mannschaft von 370 Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Perspektiven und Kompetenzen.
Besonders im Fokus steht derzeit die Energieeffizienz der Gebäude. Gemeinsam treibt das Team nachhaltige Lösungen voran. Und das Thema wächst weiter: In einer interdisziplinären Gemeinschaftsleistung wird aktuell geprüft, wie sich die Dächer der DRV Bund für Photovoltaikanlagen nutzen lassen. So gestaltet das Team den Wandel aktiv mit – klimagerecht, wirtschaftlich und innovativ. „Technik ist Männersache“? Für die Mannschaft und Katja Wolter längst ein Klischee der Vergangenheit.