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Besser durchatmen

Ein neues Modellprojekt entwickelt eine individuelle Reha zur Verbesserung der Lebensqualität bei Betroffenen von COPD.

Eine medizinische Fachkraft leitet einer Patientin mit einem speziellen Gerät bei einem Atemtraining an.
Darum sollten Sie diesen Artikel lesen:

Der Artikel lohnt sich, weil er zeigt, wie moderne Reha-Programme medizinisch fundiert, individuell und nachhaltig Patienten helfen, besser durchzuatmen und aktiver zu leben.

Text: Katharina Holthausen
Reha
04/2025

Die Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) betrifft etwa 5,4 Prozent der Deutschen und hat eine starke Auswirkung auf Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit. Durch die bei Bewegung empfundene Atemnot kommen Betroffene häufig in eine Dekonditionierungsspirale: Weniger Training führt zu einem Abbau von Atem- und Skelettmuskulatur und die Luftnot nimmt zu. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, wurde das rehapro-Modellprojekt ITT-COPD ins Leben gerufen, das im Gegensatz zu bisherigen Behandlungsformen eine spezifische Reha für COPD-Patienten mit digitaler Nachsorge bieten soll.

Gezieltes Training

Patienten der Knappschaftsklinik Borkum bekommen die Möglichkeit, an dem Modellprojekt teilzunehmen. Das Programm umfasst ein Krafttraining, das individuell von einer Sportwissenschaftlerin begleitet wird. Dazu kommen Ausdauertraining wie Gehtraining und Atemtraining – einerseits in einer Gruppe, andererseits individuelles Training mit einem Atemmuskeltrainer- Gerät. „Systematisches Kraft- und Ausdauertraining sowie ein gezieltes Training der Atemmuskulatur stellen eine geeignete Therapie dar und wirken der Belastungsluftnot entgegen“, erklärt Susanna Endris, Chefärztin der Pneumologie der Knappschaftsklinik Borkum.

Das Programm wird individuell auf die Rehabilitanden abgestimmt, basierend auf Kraftund Lungenfunktionsmessungen. Im Anschluss an die dreiwöchige Reha setzen die Teilnehmer die Trainingspläne im Rahmen einer individuellen, digitalen Nachsorge für bis zu sechs Monate fort.

Das Modellprojekt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bis Ende 2027 gefördert, durch die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See koordiniert und durch das Karlsruher Institut für Technologie wissenschaftlich begleitet. Ziel des Projekts ist es, eine innovative Reha für COPD-Patienten zu entwickeln und zu erproben.

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